Das Endergebnis messen
Der erste Instinkt vieler Compliance-Manager*innen ist es, die Anzahl an gemeldeten Verstößen zu dokumentieren. Dieser Ansatz hat jedoch einen Haken: Unabhängig von der Wichtigkeit dieser Kennzahl, ist die Anzahl in vielen Unternehmen so niedrig, dass sich daraus nur schwer Trends und Analysen ableiten lassen. Außerdem kann es unter anderem dazu verleiten, Verstöße nicht zu melden oder zu verschleiern, um interne Ziele zu erreichen.
Ein anderer Ansatz kann es sein, sich auf die monetären Vorteile von Compliance zu konzentrieren. Die Idee ist es, die durchschnittlichen Kosten von vergleichbaren Unternehmen durch Compliance-Verstößen in Verhältnis zu den Kosten der eigenen Compliance-Maßnahmen zu setzen. Diese Kennzahl macht den Wert und Erfolg von Compliance sehr gut greifbar. Entsprechende Branchen-Daten zu erhalten, kann jedoch eine Herausforderung sein, wodurch dieser Ansatz nur selten verwendet wird.
Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2023 von Deloitte, Compliance Manager und Quadriga Hochschule nutzen nur 30 % aller Unternehmen monetäre Kennzahlen, um Compliance zu messen.
Statt das Endergebnis zu messen, wird deswegen häufiger auf einzelne Compliance-Maßnahmen, deren Fortschritt und Effektivität geschaut.